Auch das vierte und letzte Forum im Rahmen des Recherche- und Performanceprojektes QUO VADIS, BELLUM? steht für alle, die LAUT DENKEN über Krieg und Kapitalismus verpasst haben, oder es sich noch einmal anschauen möchten, online zur Verfügung.
Das finale Forum war ein sehr spannender Abschluss der LAUT DENKEN Reihe in der Alten Feuerwache in Saarbrücken. Aktuell geht die öffentliche Recherche von QUO VADIS, BELLUM? weiter mit der Blog- & Vlogparade.
Lecture Performance mit Jorge Morro, Antje Rose, Martin Stiefermann, Nicky Vanoppen und Albrecht Ziepert.
Vortrag von Marie-Louise Innocent, Werner Langefeld und Thomas Schulz von Attac Saar
Das letzte Forum des gemeinsamen Rechercheprojekts QUO VADIS, BELLUM? von MS Schrittmacher und Saarländischen Staatstheater verhandelt bei LAUT DENKEN… über Kapitalismus und Krieg, wie Kapitalismus Krieg produziert und davon profitiert.
Nach drei spannenden Foren mit kenntnisreichen Experten, u.a. von medico international und dem Chaos Computer Club, kooperieren die KünstlerInnen des Projekts für LAUT DENKEN…über Krieg und Kapitalismus mit Attac Saar.
Die Aktivisten von Attac Saar spüren in ihrem Vortrag dem Krieg bis in die verborgensten Ecken globaler ausbeuterischer Strukturen nach und fragen, wie Kapitalismus den Krieg weiter fördern und von ihm profitieren wird, wenn wir ihm keinen Einhalt gebieten. Ist es schon Krieg, wenn Überschussexporte in Entwicklungsländer die Lebensgrundlage von Kleinbauern zerstören, oder nur die Saat für Hunger und Konflikte?
Wie in den vorangegangenen Foren …über die Zukunft des Krieges / …über Menschenrechte im Krieg / …über den Digitalen Krieg beantworten auch bei LAUT DENKEN…über Krieg und Kapitalismus die Experten Fragen von Regisseur Martin Stiefermann und dem Dramaturg Hartmut Schrewe und natürlich die des Publikums.
Konfrontation und Umgang unserer Wohlstandsgesellschaft mit den Folgen ihres Handelns sind das Thema der einleitenden Tanzperformance zum Forum. Wie lange können wir in der Komfortzone Europa noch die ausbeuterischen und kriegerischen Folgen unseres Lebensstils ignorieren? Wie verändern sich unsere Sicht und unser Handeln, wenn wir damit konfrontiert und gezwungen werden, uns auseinanderzusetzen? Die TänzerInnen Jorge Morro, Antje Rose und Nicky Vanoppen sowie der Musiker Albrecht Ziepert benennen kriegerische Aspekte unseres Wohlstands, konfrontieren sich und das Publikum. Regisseur Martin Stiefermann und Dramaturg Hartmut Schrewe erläutern ihren künstlerischen Ansatz und ihre Arbeitsweise.
Diese und die Performances der vorangegangenen LAUT DENKEN…Foren werden weiterentwickelt zur Performance HEIMATFRONT, die im November 2016 im Theaterdiscounter in Berlin Premiere hat und im März 2017 in der Alten Feuerwache in Saarbrücken zu sehen sein wird.
LAUT DENKEN…über Krieg und Kapitalismus
Oktober Alte Feuerwache, Saarbrücken – Eintritt frei
Und wie immer ist auch das kommende LAUT DENKEN… Forum online zu verfolgen:
Saarländischen Staatstheaters und MS Schrittmacher
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes
Hundert Jahre nach der Urkatastrophe des Ersten Weltkrieges blicken das Saarländische Staatstheater Saarbrücken und die Berliner Tanz- und Performancegruppe MS Schrittmacher in ihrem zweijährigen Recherche- und Site Specific Projekt QUO VADIS, BELLUM? gemeinsam in die Zukunft des Krieges. Mit Unterstützung von ExpertInnen sozialer Bewegungen, JournalistInnen und WissenschaftlerInnen diskutieren und analysieren die KünstlerInnen in den öffentlichen Foren LAUT DENKEN…das aktuelle kriegerische Weltgeschehen, dessen Ursachen und Perspektiven in der Alten Feuerwache des Saarländischen Staatstheaters. Während der gesamten Recherchephase 2016 wird diese Auseinandersetzung im Blog des Projekts für jede/n zugänglich online weitergeführt.
Wie sieht uns die Fratze des Krieges an, wenn wir die aktuelle Verfasstheit der Welt 100 Jahre weiterdenken? Wie könnten die wirtschaftlichen und machtpolitischen Verhältnisse in ferner Zukunft aussehen und zu welcher Form kriegerischer Konflikte würden sie führen? Und schließlich: Welche Handlungsoptionen resultieren aus diesen Zukunftsszenarien für uns heute?
Basierend auf den Erkenntnissen der Recherchephase entwickeln die KünstlerInnen ein Storyboard für eine Science Fiction Performance in einem leer stehenden Gebäude in Saarbrücken, die das zukünftige Gesicht eines Krieges in hundert Jahren zeichnet. Ein Worst Case Szenario mit einer gehörigen Portion Trash, das ebenso die verpassten Chancen und die Absurdität und Nutzlosigkeit von Krieg präsentiert. Showings und öffentliche Proben der KünstlerInnen von MS Schrittmacher und Saarländischem Staatstheater öffnen den Probenprozess abermals für die Allgemeinheit. QUO VADIS, BELLUM? setzt auf gesellschaftlichen Austausch und Ideenreichtum und geht so neue, transparente Wege in Stückentwicklung und Recherchearbeit.
Den Anfang macht das Forum LAUT DENKEN…über die Zukunft des Krieges, eine Gesprächsrunde mit dem Friedensforscher Dr. Jochen Hippler, der Chaos Computer Club Sprecherin Constanze Kurz und dem UNO Experten Andreas Zumach.
In weiteren LAUT DENKEN…Foren bieten Experten von sozialen Bewegungen einen spannenden Einblick in die Themen Menschenrechte im Krieg, Digitaler Krieg, und Kapitalismus und Krieg und treten mit dem Publikum und den KünstlerInnen des Projekts in Dialog. Eingeleitet werden diese Foren durch die Bewegungsrecherchen der TänzerInnen des Projekts, Jorge Morro, Antje Rose, Nicky Vanoppen und Maria Walser; die sich mit den unterschiedlichen Themenschwerpunkten der einzelnen Foren auseinandersetzen. In einem speziellen Improvisationsformat bearbeitet der Komponist Albrecht Ziepert thematische Begriffe und Aussagen, die die TänzerInnen in ein Mikrofon sprechen, live zum Soundtrack für deren Bewegungsrecherche.
Im Rahmen von QUO VADIS, BELLUM? veranstalten das Saarländische Staatstheater und MS Schrittmacher vier Foren zur Zukunft des Krieges. Der Eintritt zu allen LAUT DENKEN…Foren ist frei.
Eröffnung der Fotoausstellung NIE WIEDER KRIEG?! mit Fotografien von Boris Niehaus aus Aleppo, Mossul, Erbil, dem Westjordanland und Gaza
(17.30Uhr)
Gesprächsrunde mit Dr. Jochen Hippler (Politikwissenschaftler & Friedensforscher), Constanze Kurz (Journalistin bei netzpolitik.org & Pressesprecherin des CCC), Andreas Zumach (UNO Experte und freier Journalist u.a. für die taz)
…im Gespräch mit den Künstlern des Projektes (18.00Uhr)